Fußball-Landesliga: SV 98 Schwetzingen – FV Brühl 1:3 (0:1)
Der FV Brühl gewann auch sein drittes Landesliga-Derby in Folge. Diesmal erwischte es den SV 98 Schwetzingen, der mit 1:3 den Kürzeren zog.
Der Gastgeber, der nach über drei Monaten Abstinenz wieder im heimischen Stadion an den Start gehen durfte, zeigte sich gegenüber der 0:5-Klatsche bei Srbija Mannheim gut erholt und hielt lange Zeit den stürmischen Angriffen der favorisierten Brühler stand. Doch bei der Führung der Gäste durch Milot Berisha (14.), zeigte sich die Schwetzinger Abwehr, die mit einer Fünferkette agierte, indisponiert. „Das Tor darf so nicht fallen. Fünf Mann sehen zu und lassen den Brühler Torschützen gewähren“, ärgerte sich der Sportliche Leiter des SV 98, Thomas Münch, über die Schlafmützigkeit seiner Spieler.
Nach dem Seitenwechsel zeigte sich den Zuschauern in Schwetzingen dasselbe Bild. Brühl machte weiter Druck, spielte strukturiert und erhöhte durch Ajdin Zeric auf 2:0 (52.). „Das war ein Spiegelbild des ersten Tores“, monierte Münch den Treffer. Die Einwechslung von Leonard Eshun brachte mehr Bewegung in den ansonsten harmlosen Angriff der Schwetzinger. Der 18-Jährige setzte sich auf der rechten Seite durch, legte uneigennützig auf den besser postierten Paul Ahrens, doch der ließ den möglichen Anschlusstreffer liegen (65.). Der SV 98 kam jetzt etwas besser in Schwung und Egzon Abdullahu bot sich eine weitere gute Chance (70.). „In der Phase, als wir nicht mehr so zwingend agierten, haben wir es unserem Torwart zu verdanken, dass wir uns schadlos hielten“, übte FVB-Coach Andreas Backmann Kritik. Seine Einwechslung rechtfertigte Eshun endgültig, als er von der Mittellinie aus seine Schnelligkeit ausspielte und von der rechten Seite das Leder unhaltbar für den guten Brühler Keeper Jan Hilke ins linke lange Eck zum 1:2 verfrachtete (72.). Erneut bewies der Brühler Übungsleiter, dass er neben der Fähigkeit, seine Truppe bestens eingestellt aufs Feld zu schicken, auch ein goldenes Händchen besitzt, Spieler einzuwechseln, die dann für wichtige Tore sorgen. Wie Aiman Kurt, der mit seinem Treffer zum verdienten 3:1-Sieg der Gäste abrundete. „Ich bin froh, dass die Derbys jetzt ein Ende haben. Das sind Spiele, die nicht gerade angenehm sind“, ließ Backmann nach dem Spiel wissen. „Unsere Mannschaft hat insgesamt eine gute Leistung geboten. Man merkte jedem an, dass er gewillt war, gegen den starken Gegner sich einigermaßen gut aus der Affäre zu ziehen“, erörterte zudem der Schwetzinger Trainer Patrick Heinzelmann.
SV 98: Polat – Hawk, Wenz, Örum, Wernet (46. Eshun), Gregg (88. Kadriu), Ebert (66. Ahrens), Wedrychowski, Stamm, Erler (81. Smaijlovic), Abullahu
FVB: Hilke – Klicic (71. Kurt), Denefleh, Morscheid, Kougang, Can, (73. Spaqi), Berisha, Zeric, Lodato, (83. Albayrak), Ristovski (79. Sanneh), Ansari Khaledi (81. Cakar)
Tore: 0:1 Berisha (14.), 0:2 Zeric (52.), 1:2 Eshun (79.), 1:3 Kurt (86.)
Lothar Fischer